Die Stadt ist eine der letzten unentdeckten Perlen Europas. Jahrzehntelang hinter dem Eisernen Vorhang verborgen, erlebt Krakau heute eine richtige "Invasion" der Touristen aus der ganzen Welt, die alle bestätigen, Kraków ist eine der schönsten Städte Europas. Die drittgrößte Stadt Polens ist das Ziel eines jeden Polenreisenden und gilt mit seinen Theatern, Kinos, Konzerten, Ausstellungen als die heimliche Hauptstadt des Landes. Im Jahr 2000 war Krakau Kulturhauptstadt Europas.
Gotik, Renaissance, Barock: ein Spaziergang durch die kopfsteingepflasterten
Gässchen der Krakauer Altstadt ist ein Gang durch die lange und interessante
Geschichte der Stadt und von Polen. 1978 wurde die Krakauer Altstadt von
UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt und zählt zu den 12 schützenswertesten
Kulturstätten der Erde. Die Krakauer wissen die Bedeutung dieses architektonischen
Erbes zu schätzen und kümmern sich intensiv um den Erhalt der insgesamt
6413 denkmalgeschützten Gebäude. Allein für Krakau kann man eine Woche
einplanen: zahlreiche Museen, Bauwerke, Restaurants, Bars laden zum Verweilen
ein. Und wer ein Naturfan ist, die Stadt bietet viele Parkanlagen und
entlang der Weichsel verlässt man schnell das Stadtzentrum.
Gourmet-Fans schlemmen in den Küchen der der ganzen Welt: italienisch,
griechisch, afghanisch, chinesisch, brasilianisch - hier ist die kulinarische
Welt zuhause.
Der Markplatz, neben dem Markusplatz in Venedig der größte mittelalterliche
Platz Europas. Auf dem Krakauer Marktplatz, der mit seinen Zinnen und
Kirchtürmen an Venedig erinnert, ist immer etwas los – Straßentheater,
Konzerte und Shows ziehen Tausende von Touristen und Einheimischen an.
Der Markplatz mit einer Fläche von 40.000 qm ist das Zentrum der Stadt
und wird von mittelalterlichen Bürgerhäusern und Adelspalästen umgeben,
in denen sich heute Restaurants, Cafés, und Galerien befinden. Im Sommer
herrscht auf dem Marktplatz südländische Stimmung, die ganze Stadt trifft
sich hier bis spät in die Nacht. Die Krakauer lieben diesen Platz. Er
ist ein Treffpunkt - er ist das Wohnzimmer der Stadt. Ihr Zentrum ist
der 200 mal 200 Meter große "Rynek Glówny", einer der schönsten Marktplätze
Europas. Rund um den belebten Marktplatz reihen sich mehr als 40 mittelalterliche
Bürgerhäuser und Adelspaläste aneinander. Ringsum laden enge Gässchen
mit prachtvollen Kirchen und Bürgerhäusern zum Bummeln ein. Das Nachtleben
findet zum großen Teil unter dem historischen Pflaster statt. In viele
historische Backsteingewölbe zogen phantasievoll gestaltete Cafés und
Restaurants, Jazzclubs und Diskotheken. Hier pulsiert abends das Leben.
In der Südostecke des Marktplatzes steht der quadratische Rathausturm
aus dem 14. Jahrhundert, es ist ein Überbleibsel des alten Rathauses.
Das Kellergewölbe war früher Folterkammer und Gefängnis, heute gibt es
hier ein Kabarett und eine Bar.
Das markanteste Gebäude am Markplatz ist die Marienkirche. Die gotische Kirche, die der Himmelfahrt Mariens geweiht ist und kurz Marienkirche genannt wird, ist das bedeutendste Monument in der Umgebung des Marktplatzes. Sie wurde an der Stelle einer romanischen Vorläuferkirche erbaut. Seit Jahrhunderten Hauptkirche der Stadt, war sie v.a. dem Kaufmannsstand von Krakau vorbehalten, während die Reichskathedrale auf dem Wawel die Hauptkirche der Diözese war. Die aus handgefertigten Ziegelsteinen erbaute Kirche hat basilikalen Charakter. Die Arbeiten für den Hauptkörper der Kirche dauerten von Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1397, als der Architekt Mikolaj Werner das Mittelschiffgewölbe fertig stellt. Die beiden unterschiedlich hohen Türme sind ein Wahrzeichen der Stadt. Das gesamte 15. Jahrhundert wurde indessen benötigt, um die Türme zu errichten. Im Inneren der Kirche mit vielen Erinnerungsstücken, dem Gemäldeschmuck und den farbigen Kirchenfenstern vereinigen sich alle Stilepochen: von der Gotik zum Historismus des 19. Jahrhunderts, vom Barock zum Jugendstil. In der Marienkirche befindet sich der größte gotische Altar Europas. Der bekannte mehr als 13 m hohe und 11 m breite Altar wurde zwischen 1477 und 1489 von dem Nürnberger Künstler Veit Stoß aus Lindenholz geschnitzt. Im Mittelteil des Altars, der rund 200 bemalte und vergoldete Figuren umfaßt, ist der Tod Marias dargestellt. Der in Nürnberg geborene Veit Stoß kam 1477 in die Stadt, um den von den Kaufleuten der Stadt in Auftrag gegebenen Hochaltar der Marienkirche auszuführen. Der Altar besteht aus einem Mittelteil mit vier Seitenflügeln, von denen die beiden äußeren nur nach der Schließung der beweglichen Teile betrachtet werden können. Im 2. Weltkrieg brachten die Nazis den Altar nach Nürnberg, 1946 kehrte er nach Krakau zurück. Zu jeder vollen Stunde ertönt von den Türmen der Kirche der "Hejnal Mariacki", eine Trompetenmelodie, die abrupt abbricht - zur Erinnerung an den Turmwächter, der im Mittelalter die Einwohner vor dem Überfall der Mongolen warnen wollte. Nach einer Legende wurde Krakau 1241 von Mongolen überraschend angegriffen. Der Trompeter auf dem Turm spielte ein Warnsignal, doch ein Tartar schoss ihm während dessen einen Pfeil durch die Kehle. Der Hejnal, so wird die Melodie genannt, wird zur Erinnerung an dieses Ereignis gespielt, da der Trompeter die Stadt rechtzeitig alarmierte und sie vor dem Angriff rettete. Auch um das ungleiche Aussehen und die unterschiedliche Höhe der beiden Kirchtürme (80 und 69 Meter hoch) rankt sich eine Legende: der Bau des einen Turmes soll eingestellt worden sein, weil Blut an ihm klebte: die Baumeister der beiden Türme seien Brüder gewesen; der eine habe den anderen aus Konkurrenzneid umgebracht.
Den Großen Marktplatz teilen in zwei Hälften die mächtigen Tuchhallen. In der Nähe des Rathauses mitten auf dem Marktplatz befinden sich die Tuchhallen, das weltweit größte erhaltene gotische Handelshaus. Dieses Monument der Handelstradition ist mit einem herrlichen Dach versehen, aneinandergereihten Balkonen, Masken und Arkaden. Die vielfältigen architektonischen Details erfreuen nicht nur die Kunstkenner. Das Gebäude der Tuchhallen, das die Mitte des Marktplatzes einnimmt, kann als eine Art Synthese der Krakauer Baukunst bezeichnet werden. Der Komplex in seiner heutigen Form vereinigt in sich Bauelemente aus verschiedenen Epochen. Er ist in mehreren Bauzeiten entstanden, die von der locatio civitatis in Krakau bis in unsere Tage reichen. Im 13. Jahrhundert standen in der Mitte des Platzes Verkaufsstände für den Tuchgroßhandel. Das ursprüngliche Gebäude entstand während der Regentschaft Kasimirs des Großen, der 1358 hier einen 100 Meter langen überdachten Markt aus Backstein errichten ließ. Die baulichen Veränderungen, die um 1558 durchgeführt wurden, stammen von dem damals in Krakau tätigen Giovanni Maria Mosca, Padovano genannt. Er teilte die große Halle des Gebäudes in der Horizontalen und schuf so ein Obergeschoss, zu dem die seitlich angefügten Treppen hinaufführen. Die letzten erheblichen Umbauten erfuhren die Tuchhallen zwischen 1875 und 1879 durch Tomasz Prylinski, der die neugotischen Arkaden anfügte. In den Arkaden befindet sich auch heute noch ein fast orientalisch anmutender Basar. Sehenwert sind die "Maskarones", ein Arkadenfries mit grotesken Grimassen aus Stein. An einer Wand hängt ein großes Messer. Damit wurden im Mittelalter Dieben die Ohren abgeschnitten. Kramläden und Cafés finden sich hier und im 1. Stock gibt es eine Abteilung des Nationalmuseums mit Gemälden und Skulpturen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Der kompakte Stadtkern von Krakau wird von den Planty, einem ringförmigen Grüngürtel umrahmt. Ein rund vier Kilometer langer Grüngürtel schirmt die weltberühmte Altstadt vom Autoverkehr ab. Als um 1800 die Stadtmauern eingerissen wurden, entstand ein Grüngürtel rund um den mittelalterlichen Stadtkern. Im Schatten von Bäumen, an Teichen und Springbrunnen ruhen sich hier Bewohner und Besucher aus. Im Norden sind Teile der Altstadtmauer erhalten geblieben. Die 1499 erbaute Barbakane ist eine spätgotische Bastei, mit dicken Ziegelmauern, spitzen Wachtürmen und 130 Schießscharten. An der südwestlichen Seite des Planty liegt das Wawelschloß, jahrhundertelang Sitz der polnischen Könige. Weiter südlich fließt die Weichsel in einem Bogen an der Altstadt vorbei.
Am südlichen Rande der Altstadt erhebt sich der Wawelberg mit dem berühmten
Königsschloss. Der 25 m über der Weichsel gelegene Schloßberg dominiert
die Silhouette der Stadt. Der Wawelhügel bildet seit Anfang der polnischen
Geschichte das Zentrum weltlicher und geistlicher Macht. Im Jahre 1000
wurde in Krakau ein Bistum gegründet und kurz danach entstand auf dem
Wawelhügel die erste Kathedrale. Die Wawel-Kathedrale ist ein nationales
Heiligtum der Polen. In der Kathedrale wurden die polnischen Könige sowohl
gekrönt als auch begraben. Es werden EInflüsse von Gotik, Renaissance
und Barock vereinigt. Die ehemalige Residenz der polnischen Könige enthält
romanische und gotische Elemente und erhielt ihr heutiges Aussehen durch
den Umbau zum Renaissanceschloß. Im Bewußtsein der Polen nimmt der Wawel
nach wie vor eine besondere Rolle ein. Symbol vergangenen Ruhms und Größe
- legendenumwobener Platz, der irgendwo zwischen Dom und Schloß auch den
Czakram, einen magischen und glücksbringenden Stein, verbergen soll.
Seit dem 11. Jahrhundert war der Wawel Sitz der polnischen Könige und
ganzer Stolz der ehemaligen Hauptstadt. Den Polen gilt er heute als Nationalheiligtum
und Wallfahrtsort. Da das Schloss auf dem Hügel über der Weichsel immer
wieder umgestaltet wurde, betrachtet man heute eine eindrucksvolle Mischung
aus Gotik-, Renaissance- und Barockstilelementen. Das Königsschloss auf
dem Wawel gehört heute zu den Museen, die den Charakter einer historischen
Residenz haben. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts hat der Wawel nach einem
Brand einen dreistöckigen Arkadenhof. Neben den königlichen Gemächern
und dem Kronschatz sind mehrere Kunstaustellungen zu besichtigen. In der
labyrinthischen Krypta befinden sich die Sarkophage der polnischen Könige
und anderer berühmter Persönlichkeiten. Achtzehn Kapellen umgarnen das
Hauptschiff der Kathedrale, die wie ein Kranz ans Hauptschiff angebaut
wurden. Besonders pompös wirkt die Sigismund-Kapelle. Im Sigismundturm
- einem der drei Kirchtürme - ist die berühmte "Zygmunt" zu besichtigen,
die größte Glocke Polens (2,4 m Durchmesser, 6 Tonnen). Vom Sigismundturm
hat man einen imposanten Blick über die ganze Stadt, bei guten Wetterverhältnissen
sieht man sogar die Gipfel der Karpaten.
Wenn man den Schlossberg hinabsteigt, erreicht man die Drachenhöhle. In dieser Karsthöhle soll der Drachen gehaust haben, von dem der legendäre König Krak die Stadt in grauer Vorzeit befreite - so die Legende. Die Gesamtlänge der Drachenhöhle beträgt ca. 270 m, die Touristenroute ist 81 m lang. In der dunklen Höhle, die auch unauffällig beleuchtet ist, herrscht einzigartige Atmosphäre, die geheimnisvolle und malerische Kammern, Teufern, Kluften und schlotartige Felsspalte bilden. Von großer Bedeutung ist auch die Krakauer Jagiellonen Universität, die bereits im Jahre 1364 vom polnischen König Kasimierz Wielki. Durch sie wurde die Stadt zum Wissenschafts- und Kulturzentrum Osteuropas.
Im Stadtteil Kazimierz erinnern mehrere Synagogen und Friedhöfe an die 500jährige jüdische Geschichte. Vor der deutschen Besatzung lebten dort 75.000 Juden. Regisseur Steven Spielberg drehte seinen Film "Schindlers Liste" an Originalschauplätzen. Im Jahre 1940 errichteten die Deutschen eines der größten Ghettos in Polen der Kriegszeit. Es gab kaum Überlendende. Nur wenige Kilometer von Krakau entfernt entsteht das Konzentrationslager Auschwitz, wenig später das Vernichtungslager Birkenau, in dem mehr als 1,5 Millionen Menschen vergast wurden. Die alte Synagoge in der ul. Szeroka 24 beherbergt ein Museum für jüdische Geschichte und Kultur. Aufqwendig saniert wurde kürzlich die herrlich ausgemalte Tempel-Synagoge. In dem Viertel gibt es wieder mehrere jüdische Restaurants, wo abends Klezmer-Gruppen auftreten. In der ul. Meisela 17 öffnete ein Zentrum für jüdische Kultur, das auch Führungen und Seminare organisiert. Das pitoreske Kazimierz hat sich in den letzten Jahren zu einem Szeneviertel mit zahlreichen Bars und Kneipen entwickelt. Kazimierz ist umgeben von einem einzigartigen Flair. Hier floriert eine junge Szene, Kleinhandel, Cafés, Kunstgalerien und Antiquitätenläden. Künstler ziehen gern nach Kazimierz. Man findet hier eine grosse Anzahl von Restaurants, wo man neben traditionellen jüdischen Speisen auch die wunderschönen Klesmer-Klänge geniessen kann. Vom Gräueltaten des letzten Weltkrieges verschont, bzw. wiederhergestellt, kann man auch die Gotteshäuser des Bezirks besichtigen – die Alte Synagoge, die Isaak-Synagoge oder die Remuh-Synagoge mit dem alten jüdischen Friedhof. Im Jahr 1335 ließ Kaiser Kazimierz III außerhalb der Stadtmauern eine Stadt für die Juden anlegen. Um 1495 wurden die Krakauer Juden nach "Kasimierz" zwangsweise umgesiedelt, die Stadt wurde zum Ghetto. Erhalten sind die Alte Synagoge, die um 1570 im Renaissance-Stil erbaut wurde und der Friedhof R'emuh mit über 450 Gräbern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert - einer der beiden noch existierenden jüdischen Renaissancefriedhöfe; der zweite befindet sich in Prag.
um 700: ist Krakau als Festung entstanden
985: Die Stadt wurde zum ersten Mal von Ibrahim-Ibn-Jakub, einem reisenden
Händler aus Cordoba, erwähnt.
12. Jahrhundert: Krakau wird Hauptstadt des Königsreichs Polen.
1241: Mongolen zerstören die Stadt mit Ausnahme der steinernen Kirchen.
1430: Während der Herrschaft von Wladyslaw II. Jagiello wurde Krakau ein
Mitglied der Hanse, verließ diese aber 1478.
1609/1611: wird die königliche Residenz endgültig nach Warschau verlegt,
obwohl es die rechtmäßige Hauptstadt bis zur Zeit der Teilungen bleibt.
1795: Österreicher nehmen die Stadt ein. Es kommt zur Dritten Teilung
Polens, nach der Polen völlig von der Landkarte verschwindet. Krakau und
Westgalizien fallen an Österreich und werden dem Königreich von Galizien
und Lodomerien angegliedert.
1809: Im Jahre 1807 wird von Napoleon das Herzogtum Warschau gegründet,
dem 1809 die alte Hauptstadt und Umgebung angegliedert werden. Nach der
Niederlage Napoleons besetzen russische Truppen die Stadt.
1815: Als Kompromiss zwischen Österreich und Russland wird die Stadt auf
dem Wiener Kongress 1815 eine Freie Stadt, auch Republik genannt, die
unter dem Schutz der drei Teilungsmächte steht. Die kleine Republik ermöglicht
wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung; die Universität erlebt eine
neue Blüte. Auf dem Wiener Kongress ernennen die Politiker Krakau zur
Hauptstadt des Freistaates.
1846: Österreich annektiert die Stadt und bleibt bis 1867 Großherzogtum
innerhalb des Königreiches von Galizien und Lodomerien.
1914: heftige Kämpfe zwischen österreichischen und russischen Truppen.
Jozef Pilsudski gründet eine eigenständige polnische Armee. Am 16. August
1914 bildet sich in Krakau ein Oberstes Nationales Komitee zur Rekrutierung
der polnischen Legionen.
1918: Am 27. Oktober 1918 votieren die polnischen Abgeordneten in Wien
für den Anschluss Galiziens an das noch nicht existente Polen. Am 31.
Oktober 1918 werden die österreichischen Hoheitszeichen entfernt und durch
polnische Symbole ersetzt; Krakau ist die erste freie polnische Stadt.
1939: Am 6. September 1939 beginnt die Besetzung Krakaus; sie wird 5 Jahre
und 5 Monate dauern.
Zuerst steht die Stadt unter Militärherrschaft, wird aber im Oktober Sitz
des von den Nazis errichteten General - Gouvernements, das von Polen bewohnte
Gebiet des Deutschen Reiches. Es wird in deutsche, gemischte und polnische
Zonen geteilt. Das jüdische Getto entsteht 1941 in Podgorze. Die Deutschen
nehmen sich den vornehmen Westteil der Stadt, die dort lebenden Polen
müssen in die von den Juden freigemachten Bezirke, oder sie werden zur
Zwangsarbeit nach Deutschland (viele davon auch in die Ostmark) deportiert.
Es gibt Spitäler, Restaurants, Cafés, Straßenbahnen, Parks, etc. Nur für
Deutsche. Alle polnischen Einrichtungen und Strukturen werden aufgelöst;
vorhandenes Vermögen wird konfisziert, polnische Schulen werden geschlossen.
Am 6. November 1939 werden 184 Krakauer Professoren verhaftet und nach
Sachsenhausen deportiert, am 19. April 1942 werden etwa 200 Krakauer Künstler
nach Ausschwitz gebracht. In Krakau werden zwei Arbeitslager errichtet:
Plaszow und Liban in Podgorze. Die jüdische Gemeinde von nahezu 70.000
Menschen ist zu Ende des Krieges fast nicht mehr existent. Die deutschen
Besatzer Krakaus unternehmen den Versuch, die Stadt zu germanisieren.
"Antideutsche" Denkmäler werden zerstört, die "deutsche" Vergangenheit
der Stadt wird hervorgekehrt. "Sichergestellte" deutsche Kunst wird öffentlich
ausgestellt. Andere Kunstwerke aus den wertvollen Sammlungen "verschwinden"
für immer aus der Stadt oder schmücken die Wohnungen von Nazigrößen. Einige
Kunstschätze von nationaler Bedeutung auf dem Wawel können noch rechtzeitig
über Rumänien nach Kanada gebracht werden, von wo sie 1961 nach Krakau
zurückkehren. Der Veit - Stoß - Altar wird von den Deutschen in Sandomierz
"gefunden" und nach Nürnberg gebracht.
1945: Am 18. Januar 1945 wird die Stadt befreit, ohne dass die fliehenden
deutschen Besatzer die Stadt in die Luft sprengen können. So halten sich
die Kriegsschäden in Grenzen.
2000: Krakau wird Kulturstadt Europas, die erste Stadt außerhalb der EU
Krakau befindet sich ca. 600 km von Berlin entfernt. Nach Warschau sind
es knapp 300 km.
Mit dem Auto:
Wenn Sie aus Norddeutschland anreisen, empfiehlt sich der Weg über Berlin
(Grenzübergang Forst), Breslau und Kattowitz nach Krakau. Für die Strecke
Kattowitz - Krakau muss eine Maut gezahlt werden. Aus Mitteldeutschland
(Ruhrgebiet, Frankfurt) fahren sie am besten über Görlitz weiter nach
Breslau und Krakau. Kommen Sie aus dem süddeutschen Raum bzw. der Schweiz
oder Österreich, dann ist die Fahrt über die Tschechische Republik zu
empfehlen. Fast durchgehend auf zweispurigen Straßen über Pilsen, Prag,
Brno, Olomouc erreichen sie den Grenzübergang in Cieszyn. Von dort sind
es nur noch ca. 120 km nach Krakau.
Mit der Bahn:
Es gibt eine Intercity-Verbindung von Hamburg über die deutsche Hauptstadt
nach Krakau. Außerdem verkehrt ein Nachtzug zwischen Berlin und Krakau.
Zu empfehlen ist auch eine schnelle Verbindung von Berlin über Warschau
nach Krakau. Der Krakauer Hauptbahnhof befindet sich direkt im Stadtzentrum
und ist nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt.
Mit dem Flugzeug:
Lufthansa fliegt direkt ab München und die polnische LOT ab Frankfurt
nach Krakau. Easyjet fliegt von Berlin und Dortmund nonstop nach Krakau,
Germanwings ab Stuttgart und Köln. die Billigfluggesellschaften verändern
dauernd das Programm, einfach mal herumsurfen.
Der Krakauer Flughafen (KRK) befindet sich in Balice, circa 16 km westlich
vom Zentrum. Ein Touristen-Informationsschalter befindet sich auf der
ersten Etage in der Ankunftshalle (Telefon: +48 (12) 285 51 20). Einen
Parkplatz für 756 Fahrzeuge gibt es gegenüber dem Passagier-Terminal (Kosten:
5 PLN/Stunde; Langzeitparken: Je 40 PLN für die ersten 2 Tage, jeder weitere
20 PLN). Die Innenstadt und den Flughafen verbinden zwei Buslinien 192
und 208 (ins Stadtzentrum bzw. zum Hauptbahnhof, Preis circa 70 Cent,
Fahrtzeit: ca. 35 Minuten). Taxis stehen vor dem Terminal zur Verfügung
- Fahrtzeit: ca. 15 Minuten, Kosten: ca. 12 EURO. Mietwagen am Airport
: SIXT (Sie können schon jetzt auf unserer Website einen Wagen bestellen).
Vom Flughafen aus nehmen Sie die A 4 und folgen der Beschilderung zum
Stadtzentrum (Fahrtzeit: ca. 20 Minuten).
Mit der Krakauer Touristenkarte (in Touristenbüros erhältlich) kann man ganz schön viel Geld sparen. Die Karte ist gültig nur mit dem Datum, das der Verkäufer aufträgt und dem Unterschrift des Eigentümers. Die zwei oder drei Tage gültige Karte berechtigt ihre Inhaber zu kostenlosen Fahrten mit den städtischen Bussen und Straßenbahnen (MPK) und zu kostenlosem Eintritt in über 30 Krakauer Museen. Darüber hinaus gibt es Ermäßigungen bei einigen Stadtführungen, in ausgewählten Clubs, Theatern, Rent a car-Unternehmen, Radio-Taxis und auch Restaurants. Die Gültigkeit der 2-Tage-Karte beginnt um 00:00 Uhr, vom Datum auf der Karte und bleibt gültig bis 24:00 nächsten Tages, der Preis: 45 Zloty. Die Gültigkeit der 3-Tage - Karte beginnt um 00:00 Uhr vom Datum auf der Karte und bleibt gültig bis 24:00 des dritten Tages, der Preis: 65 Zloty.
Nicht nur Sightseeing ist angesagt in Krakaus Altstadt, die Shoppingmeile
ul. Grodzka und die umliegenden Gassen bieten alles für einen Einkaufsbummel.
Die malerischen Bürgerhäuser rings um den Marktplatz ziehen immer wieder
Scharen von Touristen an. Hier wird die Shoppingtour zum Erlebnis – die
zahlreichen Läden und Boutiquen machen die Wahl nicht einfach. Wer abends
noch etwas unternehmen möchte, kann um den Markt herum ziemlich jede erdenkliche
Art von Musik hören - von der Straßenband bis zum Jazzclub reicht das
Angebot. Krakau hat eine aufregende Unterwelt und viele schöne Restaurants
zu bieten:
Das Restaurant Wierzynek
gilt als das beste Polens. Gespeist haben hier schon gekrönte Häupter.
Tischreservierungen und Abendgarderobe erforderlich. Traditionelle polnische
Küche. Rynek Glówny 15, Tel. 221035, tgl. 9-23 Uhr
Das Restaurant "Tetmajerowska Hawełka" am Marktplatz war im 19. Jahrhundert
das bekannteste Lokal der Stadt. "Tetmajerowska" bietet polnische Küche
der Spitzenklasse an. Tetmajerowska, Rynek Glówny 34, Tel. 220631, tgl.
12-16, 18-23 Uhr
"Pani Stasia" - hier treffen sich Studenten, Professoren, Arbeiter und
US-Touristen zum preisgünstigen Mittagessen. Empfohlen werden die russischen
Pierogi. "Pani Stasia" ul. Mikolajska 18
"Chimera" - ein vegetarisches Lokal mit großer Auswahl an Salaten. Entspannte
Atmosphäre im romantischen Kellergewölbe, im Sommer sitzt man an Holzbänken
im Innenhof. "Chimera", ul. Sw. Anny 3
"Vil-Tera" - hausgemachte litauische Gerichte, sehr preiswert. "Vil-Tera",
ul. Krzyza 1, Tel. 221100
Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte die Stadt zur österreichischen
Monarchie. Noch immer gibt es Kaffeehäuser im Wiener Stil, wo man seinen
Kaffee vom elegant gekleideten Ober serviert bekommt:
Berühmt ist das Café "Jan Michalik" in der der Floriansgasse. Um die Jahrhundertwende
war dieses Literatencafé der Treffpunkt der Intellektuellen, Künstler
und Bohemiens. Heute trifft sich hier ganz Krakau. Abends Kabarett im
Kellergewölbe. Florianska 45, Tel. 221561
Das Café "Noworolski"
in den Tuchhallen untergebacht - im Sommer lässt sich hier das Treiben
auf dem Marktplatz beobachten. Unbedingt probieren den Nusskuchen! Rynek
Glówny, Tel. 224771
Café "Krzysztofory" - Treffpunkt der Studenten- und Künstler-Szene. ul.
Szczepanska 3
Krakau hat ein ausgesprochen kontinentales Klima: heiße Sommer, denen die Stadt das südliche Flair mit vielen Straßencafés verdankt, und kalte Winter. Allgemein ist das Wetter sehr ruhig mit geringen täglichen Schwankungen.