Das Glatzer Bergland (Kotlina Klodzka) liegt im Südwesten Polens in der ehemaligen preußischen Provinz Schlesien. Das Glatzer Bergland ist ein Ausläufer der Sudeten, einem über 300 Kilometer langem, bis zu 45 Kilometer breitem waldreichen Mittelgebirge zwischen der Zittauer Bucht und der Mährischen Pforte.
Das Glatzer Bergland ragt wie ein Erker hinein in böhmisches Gebiet. Die Landschaft gleicht einem Kessel von etwa 40 Kilometer Durchmesser, der von bewaldeten Gebirgszügen der Sudeten umschlossen ist. Zu den Hängen, die das Glatzer Bergland wie einen Kessel einschließen, gehören mehrere Mittelgebirge: das Heuscheuer Gebirge, das Habelschwerdter Gebirge, das Glatzer Gebirge, das Reichensteiner Gebirge und das Eulengebirge. Sie bieten viel Erz (besonders Nickel, Uran) und Kohle sowie zahlreiche Mineralquellen. Das Heuscheuer Gebirge fällt durch sein stark zerklüftetes Gestein auf, aus dem bizarre Gebilde wachsen. Diese Felslabyrinthe heißen im Volksmund wilde Löcher.
Im Glatzer Bergland liegen die Bäder von Friedrichs Gnaden: der kleine, etwa 7.000 Einwohner große Ort Bad Landeck im Bieletal zum Beispiel, wo Friedrich der Große durch Mineral- und Moorbäder Linderung suchte, wenn ihn die Gicht allzu sehr plagte. Die Badehäuser gleichen oft großen Opernhäusern. Sie sind reich an natürlichem Heil- und Mineralwasser, das bereits schon im Mittelalter genutzt wurde.
Die Stadt Glatz hat etwa 30.000 Einwohner und wurde die vergangenen Jahre zum kulturellen und touristischen Zentrum des Glatzer Berglandes. Dazu gehört mittlerweile nicht nur der polnische Landesteil, sondern die gesamte - die Landesgrenzen übergreifende - "Euroregion Glacensis", die auch tschechische Gebiete mit einschließt. Das Bild der Stadt prägt die historische Altstadt und die große Festung. Beide sind durch einen unterirdischen Jahrtausendgang miteinander verbunden.